Wissen wie: Multimeter benutzen

Sie müssen sich nicht mehr den Kopf über nicht funktionierende Geräte zerbrechen. In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie mit einem der handlichsten Instrumente in Ihrem Werkzeugkasten Fehler in Ihrer Heim- und Haushaltselektronik beheben können.

Einst nur Ingenieuren und Elektronikern vorbehalten, sind Multimeter – manchmal auch “Multitester” genannt – in Preis und Größe so weit gesunken, dass sie auch für Hausbesitzer mit Grundkenntnissen in der Schaltungstechnik unverzichtbar geworden sind. Bei der Fehlersuche an Kleingeräten, Smart-Home-Modulen, Lautsprechersystemen oder anderen elektronischen Geräten ist ein Multimeter eines der wichtigsten Werkzeuge in Ihrem Arsenal.

Wenn Sie noch keine Erfahrung mit Multimetern haben, können diese Geräte zunächst abschreckend wirken. Wenn Sie sich jedoch die Grundlagen aneignen, werden Sie bald in der Lage sein, eine Reihe von Diagnosetests selbst durchzuführen. Da sich Multimeter von Modell zu Modell unterscheiden, sollten Sie die Bedienungsanleitung Ihres Geräts lesen, bevor Sie beginnen.

Zwei Arten von Multimetern

Analoge Multimeter oder Volt-Ohm-Millimeter (VOM) gibt es schon seit Jahrzehnten und sie sind immer noch in jedem Baumarkt zu einem erschwinglichen Preis erhältlich. Die neuen Kinder der Familie – Digitalmultimeter (DMM) – bieten eine höhere Genauigkeit mit Dezimalpunktanzeige und sogar erweiterte Funktionen wie die Fähigkeit, Wechselstrom (AC) oder Gleichstrom (DC) automatisch zu erkennen.

Anwendungen und Einschränkungen

Sowohl die VOM- als auch die DMM-Modelle messen Spannung, Widerstand und Strom und machen damit einzelne Voltmeter, Ohmmeter und Amperemeter überflüssig. Während man mit einem Multimeter die Haushaltsspannung prüfen kann, ist die Prüfung elektrischer Ströme auf Niederspannungsstromkreise wie kleine Gleichstrommotoren oder Niederspannungswechselstromgeräte (z. B. Thermostate und Türklingeln) beschränkt. Um das Durchbrennen einer Sicherung, die Zerstörung des Multimeters oder die Gefahr von Verletzungen zu vermeiden, sollten Sie nicht versuchen, einen höheren Strom als den für Ihr Gerät zulässigen zu messen.

Multimeter können unter anderem Folgendes messen

  • Verfügbare Batterieladung
  • die Spannung an einer Steckdose oder einem Schalter
  • Schäden an Kabeln und Leitungen
  • Funktionstüchtigkeit von Sicherungen, Dioden und Widerständen
  • die Leitfähigkeit eines elektrischen Leiters

Spannung messen

Mit einem Multimeter kann man sowohl Wechsel- als auch Gleichspannung messen, was besonders nützlich ist, um Kurzschlüsse zu lokalisieren oder um festzustellen, ob eine wiederaufladbare Batterie eine Ladung hält. Stellen Sie zunächst den entsprechenden Strom am Multimeter ein und wählen Sie einen Spannungsbereich, der höher ist als der zu messende Strom. Wenn Sie z. B. die Spannung in einer 120-Volt-Steckdose messen wollen, drehen Sie den Drehschalter des Multimeters auf die nächsthöhere Option – 200 VAC. Wenn Sie eine 12-Volt-Autobatterie prüfen wollen, wählen Sie die nächsthöhere Einstellung – 20 DCV.

Stellen Sie sicher, dass die Messleitungen vor dem Test an die richtigen Buchsen angeschlossen werden: Für Spannungsmessungen schließen Sie die rote Messleitung an die mit „V“ gekennzeichnete Buchse an. Für diese und alle anderen Multimetertests wird das schwarze Kabel an die mit “COM” gekennzeichnete Buchse angeschlossen.

Um die Gleichstromladung einer Batterie zu prüfen, wird die rote Prüfspitze an den Pluspol und die schwarze Prüfspitze an den Minuspol angeschlossen; das Multimeter zeigt dann die vorhandene Ladung der Batterie an. Da die Polarität bei Wechselspannung keine Rolle spielt, ist es egal, welche Prüfspitze in welches der beiden Löcher einer Steckdose gesteckt wird; stecken Sie beide Prüfspitzen in die Steckdose und das Multimeter zeigt die Spannung an der Steckdose an.

Sicherheitshinweis: Halten Sie die Messfühler an ihren isolierten Griffen fest. Berühren Sie nicht die Metallteile der Prüfspitzen, um einen elektrischen Schlag zu vermeiden.

Widerstand und Durchgang prüfen

In der Elektronik ist der „Widerstand“ das Maß für die Behinderung des Stromflusses, und weniger ist mehr – oder besser gesagt, besser für den Betrieb Ihrer Geräte. Mit einem Multimeter in der Hand können Sie den Widerstand von Leiterplattenkomponenten und Geräteteilen im ganzen Haus testen. Wenn zum Beispiel eine Mikrowelle nicht so funktioniert, wie sie sollte, können Sie mit diesem Test feststellen, ob Sie ein einzelnes defektes Bauteil auf der Platine austauschen oder gleich eine neue Mikrowelle kaufen sollten.

Stellen Sie zunächst sicher, dass das Gerät vor dem Test vom Stromnetz getrennt ist. Stecken Sie die rote Messleitung in die Buchse mit dem Ohm-Symbol „Ω“ und wählen Sie die niedrigste Widerstandsfunktion am Einstellrad. Sie können einzelne Kondensatoren und Bauteile direkt auf einer Leiterplatte testen, aber Sie erhalten genauere Ergebnisse, wenn Sie ein Bauteil ausbauen und dann testen. Wenn Sie die schwarze und die rote Prüfspitze gleichzeitig an beide Enden eines Bauteils halten, erhalten Sie einen Messwert. Je niedriger der Messwert ist, desto geringer ist der elektrische Widerstand. Vergleicht man die Messwerte der anderen Bauteile auf der Leiterplatte, kann man feststellen, ob ein Bauteil mit einem ungewöhnlich hohen Messwert ausgetauscht werden muss oder nicht.

Um die Kontinuität, d.h. den ununterbrochenen Stromfluss, eines elektrischen Pfades zwischen zwei Punkten zu prüfen, stecken Sie die rote Messleitung in die Ω-Buchse und drehen Sie den Drehknopf auf das Kontinuitätssymbol. Ein kleiner Messwert – oder ein Signalton – zeigt an, dass zwischen den beiden Punkten eine durchgehende Verbindung besteht. Wenn jedoch kein Messwert oder Signalton zu hören ist, liegt ein Problem vor. Wenn Sie z. B. gerade eine neue Glühbirne in Ihre Lampe eingesetzt haben und die Lampe immer noch nicht angeht, können Sie mit diesem Test an beiden Enden des Netzkabels feststellen, ob ein defektes Kabel die Ursache für Ihr dunkles Zimmer ist.

Niederspannungsstrom prüfen

Um den Niederspannungsstrom zu messen, muss das Multimeter Teil des Stromkreises werden, so dass der Strom tatsächlich durch das Multimeter fließt. Dies ist nützlich, um festzustellen, ob ein Niederspannungsstromkreis, z. B. eine Schleife von solarbetriebenen Landschaftslampen, alle Lampen mit Strom versorgt. Für diesen Test das rote Kabel in die mit „A“ für Ampere beschriftete Buchse stecken und den nächsthöheren Amperewert auf der Skala wählen.

Andernfalls kann ein einfacher Stromkreis geprüft werden, indem die stromführende Leitung der Stromversorgung (normalerweise schwarz) mit der roten Prüfspitze des Multimeters verbunden wird. Die schwarze Prüfspitze des Multimeters wird dann mit dem Pluspol (normalerweise schwarz) des zu prüfenden Geräts verbunden. Der Nullleiter der Stromversorgung (normalerweise weiß) wird mit dem Minusleiter des Geräts (ebenfalls weiß) verbunden. Wenn der Stromkreis richtig angeschlossen ist, schalten Sie die Stromquelle ein, um den Stromfluss (Ampere) durch den Stromkreis zu messen.

Sicherheitshinweis: Wie bereits erwähnt, sollten Sie keinen Stromkreis testen, der die Kapazität Ihres Multimeters übersteigt. Multimeter sind auf eine maximale Spannung „abgesichert“, die in der Regel niedriger als die Haushaltsspannung ist. Wenn ein Multimeter die Aufschrift „10A MAX FUSED“ trägt, sollten Sie keinen Strom prüfen, von dem Sie annehmen, dass er höher als 10 Ampere ist.

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